Hier wollen wir Dir helfen, den Dschungel der medizinischen Fachbegriffe rund um Fehlgeburten zu durchdringen. Wir wissen, dass Du in dieser emotionalen Zeit klare und verständliche Informationen benötigst. Unser Glossar ist genau dafür da:
Es soll Dir Unterstützung bieten und Dir helfen, die Fachbegriffe in Deinem Arztbrief zu verstehen.
Dem Fachchinesisch auf den Grund gehen
Von A wie Abort bis Z wie Zervix
Wir erklären dir zahlreiche medizinische Fachbegriffe, die besonders im Kontext von Fehlgeburten relevant sind. Sie sind verständlich aufbereitet und alphabetisch sortiert, sodass Du schnell Antworten finden kannst.
Glossar
Dies bedeutet, dass alle Schwangerschaftsgewebe nach einer Fehlgeburt spontan aus der Gebärmutter ausgestoßen wurden, und in der Regel keine weitere medizinische Behandlung erforderlich ist.
Dieser Begriff wird verwendet, wenn es Anzeichen dafür gibt, dass eine Fehlgeburt bevorstehen könnte, wie vaginale Blutungen, oft begleitet von Unterleibsschmerzen. Die Schwangerschaft kann trotz dieser Symptome noch erfolgreich verlaufen.
Hier beginnt der Prozess der Fehlgeburt bereits. Es gibt Blutungen und Krämpfe, und der Gebärmutterhals beginnt sich zu öffnen. Dies deutet darauf hin, dass die Fehlgeburt wahrscheinlich nicht aufzuhalten ist.
Bei dieser Art der Fehlgeburt wurde ein Teil des Schwangerschaftsgewebes ausgestoßen, aber Restgewebe verbleibt im Uterus, was möglicherweise eine medizinische oder chirurgische Behandlung erforderlich macht.
Die Amniozentese ist ein diagnostischer Test, oft durchgeführt zwischen der 15. und 18. Schwangerschaftswoche, bei dem Fruchtwasser zur Untersuchung von genetischen und chromosomalen Informationen des Fötus entnommen wird. Dieses Verfahren kann dabei helfen, bestimmte genetische Erkrankungen oder Störungen zu identifizieren.
Eine Schwangerschaft, bei der der Gestationssack vorhanden ist, aber kein Embryo darin enthalten ist.
Vernarbungen und Verwachsungen in der Gebärmutter, oft als Folge von Infektionen oder chirurgischen Eingriffen, die zu Unfruchtbarkeit oder Fehlgeburten führen können.
Eine seltene Auffälligkeit, bei der sich anormal plazentares Gewebe bildet und sich kein normaler Fötus entwickelt. Es kann zu starken Blutungen führen und erfordert medizinische Überwachung.
Das Stadium der embryonalen Entwicklung, das etwa 5-6 Tage nach der Befruchtung auftritt, bevor sich der Embryo in der Gebärmutter einnistet.
Ein weiterer Begriff für eine anembryonale Schwangerschaft.
Ein Maß zur Beurteilung der Größe des Embryos im ersten Trimester. Es ist die Länge vom obersten Kopfende bis zum untersten Gesäßende und wird per Ultraschall gemessen.
Eine Chorionzottenbiopsie ist ein Test, der am Ende des ersten Trimesters durchgeführt werden kann. Dabei wird eine Probe der Plazenta entnommen, um auf genetische Anomalien beim Fötus zu testen. Dies kann früher in der Schwangerschaft als die Amniozentese durchgeführt werden und liefert ähnliche Informationen.
Sie sind winzige Strukturen in unseren Zellen, die unsere Erbinformationen tragen. Jeder Mensch hat eine bestimmte Anzahl von Chromosomen, die bestimmen, wie wir aussehen und wie unser Körper funktioniert. Bei der Fortpflanzung geben Mutter und Vater jeweils Chromosomen an ihr Kind weiter, damit es eine einzigartige Kombination von Merkmalen erhält. Chromosomen sind also wie die Baupläne, die unseren Körper bilden.
Störungen in der Anzahl oder Struktur der Chromosomen, die zu Entwicklungsproblemen oder Fehlgeburten führen können. Sie sind eine häufige Ursache für Fehlgeburten und können mittels genetischer Tests diagnostiziert werden.
Eine temporäre hormonproduzierende Struktur im Eierstock, die das Hormon Progesteron produziert, um die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) für eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten und diese in den frühen Stadien zu unterstützen.
Der Dottersack, ein frühes embryonales Anhängsel, spielt eine zentrale Rolle in der Ernährung des Embryos und der Blutbildung in den ersten Wochen der Schwangerschaft. Er ist eines der ersten sichtbaren Zeichen für eine Schwangerschaft im Ultraschall und ein Indikator für die Entwicklung des Embryos. Eine normale Größe und Struktur des Dottersacks kann ein gutes Zeichen für den Fortschritt der Schwangerschaft sein, während Abnormalitäten auf mögliche Komplikationen hinweisen können. Mit der Entwicklung der Plazenta übernimmt diese schließlich die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung des Embryos und der Dottersack bildet sich zurück. Der Dottersack ist somit ein wichtiges diagnostisches Werkzeug in der Frühphase der Schwangerschaft.
Die Abkürzung für Extrauteringravidität, eine andere Bezeichnung für eine ektope Schwangerschaft.
Diese Schwangerschaft entsteht, wenn die befruchtete Eizelle sich außerhalb der Gebärmutterhöhle einnistet, meist in einem Eileiter, was eine ernsthafte Gefährdung für die Mutter darstellen kann, und eine sofortige Behandlung erfordert.
Die Schleimhaut der Gebärmutter, die sich jeden Monat aufbaut und während der Menstruation abgestoßen wird, es sei denn, es kommt zu einer Schwangerschaft.
Die fetale Herzfrequenz (FHR) bezeichnet die Herzschläge des ungeborenen Kindes pro Minute. Eine normale FHR liegt zwischen 110 und 160 Schlägen pro Minute und wird regelmäßig während der Schwangerschaft und Geburt überwacht, um das Wohlbefinden des Fötus zu beurteilen. Unregelmäßigkeiten können auf Probleme hindeuten und erfordern ärztliche Aufmerksamkeit.
Der Raum innerhalb des Gestationssacks, der den Embryo oder Fötus umgibt und ihn während seiner Entwicklung schützt.
Der obere Teil der Gebärmutter, der während der Schwangerschaft beträchtlich wachsen kann und oft zur Bestimmung des Schwangerschaftsfortschritts getastet wird.
Das Alter der Schwangerschaft, typischerweise berechnet vom ersten Tag der letzten normalen Menstruationsperiode der Frau. Es hilft bei der Bestimmung des errechneten Geburtstermin und der zeitlichen Planung von Schwangerschaftsuntersuchungen.
Die erste Struktur, die in einer Ultraschalluntersuchung bei einer frühen Schwangerschaft sichtbar wird, und zeigt den Ort der Schwangerschaft in der Gebärmutter an.
Ein Hormon, das in der Schwangerschaft von der Plazenta produziert wird und im Schwangerschaftstest nachgewiesen wird.
Das HELLP-Syndrom ist eine seltene, aber ernsthafte Schwangerschaftskomplikation, die durch Hämolyse (Zerstörung roter Blutkörperchen), erhöhte Leberenzyme (ein Zeichen von Leberproblemen) und eine niedrige Plättchenzahl gekennzeichnet ist.
Eine extreme Form von Morgenübelkeit mit schwerem, anhaltendem Erbrechen, das zu Flüssigkeits- und Elektrolytungleichgewichten führen kann und manchmal eine stationäre Behandlung erforderlich macht.
Eine leichte Blutung, die auftritt, wenn sich das befruchtete Ei in der Gebärmutterschleimhaut einnistet. Es kann ein frühes Zeichen einer Schwangerschaft sein und wird oft mit der Periode verwechselt.
Der Tod des Fötus im Mutterleib nach der 24. Schwangerschaftswoche. Frauen erleben oft eine Abnahme der Schwangerschaftssymptome und können nachlassende Kindsbewegungen bemerken.
Eine vollständige Darstellung des Chromosomensatzes einer Zelle, die bei der Diagnose von Chromosomenaberrationen hilft.
Der erste Tag der letzten Menstruationsperiode einer Frau, der als Ausgangspunkt zur Bestimmung des voraussichtlichen Geburtstermins und zur Berechnung des Schwangerschaftsalters verwendet wird.
Hierbei ist der Fötus in der Gebärmutter ohne Lebenszeichen, aber der Körper hat nicht mit dem Ausstoßungsprozess begonnen. Oft wird diese Diagnose während eines Ultraschalls gestellt, wenn kein Herzschlag mehr nachgewiesen werden kann.
Ein frühes Entwicklungsstadium des Embryos, bestehend aus etwa 16 Zellen, das sich etwa drei Tage nach der Befruchtung bildet.
NIPT steht für "nicht-Invasiver Pränataltest". Dies ist ein spezieller Bluttest für schwangere Frauen, der dazu verwendet wird, Informationen über das ungeborene Baby zu sammeln. Der Test kann Informationen über mögliche genetische Probleme liefern. Das Besondere daran ist, dass dieser Test nicht-invasiv ist, was bedeutet, dass keine Nadeln oder Eingriffe am Mutterleib notwendig sind. Stattdessen wird nur eine kleine Menge Blut von der schwangeren Frau genommen.
Bei dieser Ultraschalluntersuchung wird die Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich des Fötus gemessen, um das Risiko für bestimmte genetische Erkrankungen, einschließlich Trisomie 21 (Down-Syndrom), einzuschätzen.
Das Organ, das sich in der Gebärmutter bildet und den Fötus während der gesamten Schwangerschaft mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Infektionen und der Produktion von Hormonen.
Plazenta praevia ist eine Schwangerschaftskomplikation, bei der die Plazenta so niedrig in der Gebärmutter liegt, dass sie den Muttermund ganz oder teilweise überdeckt. Dies kann insbesondere im dritten Trimester zu schmerzlosen, aber oft heftigen Blutungen führen. Die Diagnose wird üblicherweise durch Ultraschalluntersuchungen gestellt, insbesondere wenn Blutungen nach dem zweiten Trimester auftreten. Bei einer festgestellten Plazenta praevia wird häufig von vaginalen Geburten abgeraten, da dies zu schweren Blutungen führen kann, und stattdessen wird ein Kaiserschnitt empfohlen. Eine genaue medizinische Überwachung ist entscheidend, um das Wohlbefinden von Mutter und Kind zu sichern und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.
Präeklampsie ist ein Zustand, der durch hohen Blutdruck und oft auch durch das Vorhandensein von Protein im Urin gekennzeichnet ist. Er tritt typischerweise nach der 20. Schwangerschaftswoche auf und kann sowohl für die Mutter als auch für das Baby gefährlich sein, wenn er unbehandelt bleibt.
Ein Zustand, bei dem die Blutgruppenmerkmale der Mutter und des Fötus nicht übereinstimmen, was zu Problemen bei der Schwangerschaft oder nach der Geburt führen kann, wenn keine medizinische Maßnahme dagegen ergriffen wird.
Die Rhesusprophylaxe ist eine Schutzmaßnahme für Rhesus-negative Schwangere, um die Bildung von Antikörpern gegen Rhesus-positives Blut zu verhindern. Eine solche Reaktion könnte bei späteren Schwangerschaften zu Komplikationen führen. Betroffene Frauen erhalten deshalb Anti-D-Immunoglobulin-Injektionen, die in der 28. Woche und nach der Geburt eines Rhesus-positiven Kindes verabreicht werden. Dies schützt zukünftige Schwangerschaften vor Rhesus-Unverträglichkeit.
Ein infizierter und oft schmerzhafter Abort, der sofortige medizinische Aufmerksamkeit erfordert, um ernsthafte Gesundheitsrisiken für die Frau zu vermeiden.
Teratogene sind Substanzen, Faktoren oder Bedingungen, die während der Schwangerschaft Fehlbildungen oder Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen verursachen können. Zu den bekanntesten Teratogenen gehören bestimmte Medikamente (bekanntestes Beispiel Thalidomid (Contergan), aber auch Antiepileptika wie Valproat oder Phenytoin), Alkohol, illegale Drogen, einige Infektionen (wie zum Beispiel Röteln oder Syphilis) und Strahlung. Es ist daher entscheidend, dass Schwangere potenziellen Risiken aus dem Weg gehen und vor der Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln ärztlichen Rat einholen. Präventive Maßnahmen und frühzeitige Beratung können das Risiko für teratogene Effekte deutlich reduzieren.
Tokolyse bezeichnet die medikamentöse Behandlung zur Verzögerung der Wehentätigkeit und wird in der Regel eingesetzt, um die Geburt zu verzögern und so dem Baby mehr Zeit zur Entwicklung zu geben, insbesondere bei drohender Frühgeburt.
Die Eileiter, die die Eierstöcke mit der Gebärmutter verbinden. Hier findet normalerweise die Befruchtung statt.
Vasa praevia ist ein seltenes, aber schwerwiegendes Geburtsproblem, bei dem Gefäße der Nabelschnur über den inneren Muttermund verlaufen und zwischen Fötus und Gebärmuttereingang liegen. Diese Blutgefäße sind sehr verletzlich und können bei Wehen oder beim Blasensprung reißen, was zu einer gefährlichen Situation für das Kind führen kann. Daher müssen Patientinnen mit Vasa praevia engmaschiger kontrolliert werden.
Bezogen auf den Gebärmutterhals, den unteren, schmalen Teil der Gebärmutter, der sich in die Vagina öffnet.
Eine Schwäche des Gebärmutterhalses, die dazu führen kann, dass dieser sich frühzeitig während der Schwangerschaft öffnet, was das Risiko für eine Fehl- oder Frühgeburt erhöht.
Das Zytomegalievirus (CMV) gehört zur Familie der Herpesviren und ist bei Menschen weit verbreitet. Eine CMV-Infektion verläuft häufig ohne Symptome, kann aber bei Schwangeren auf das Ungeborene übertragen werden und zu Schädigungen führen. Das Risiko einer Übertragung ist besonders hoch, wenn die Mutter während der Schwangerschaft zum ersten Mal mit CMV infiziert wird. Mögliche Folgen einer angeborenen CMV-Infektion umfassen Hörverlust, Sehbehinderung und Entwicklungsstörungen. Präventive Maßnahmen, wie gründliche Hygiene und das Vermeiden von Körperflüssigkeiten infizierter Personen, sind besonders für Schwangere wichtig, da es derzeit keine Impfung gegen CMV gibt.